Judo für Einsteiger

Judo ist ein sehr sicherer Kampfsport. Es wird nicht geboxt, geschlagen oder getreten. Bevor ein Judoka das erste Mal kämpft, muss er monatelang das Fallen und Abrollen üben. Das kann sehr ermüdend sein, rettet aber auch außerhalb der Judomatte Leben.

Richtig Fallen will gelernt sein

Es ist gar nicht so einfach, richtig zu fallen. Fast jeder ist als Kind oder Jugendlicher schon einmal hingefallen und hat sich etwas aufgeschürft oder sogar gebrochen. Im Judo sollte das auf keinen Fall passieren. Richtig fallen bedeutet wieder aufstehen, bevor der Körper den Boden richtig berührt. Ist ein Judoka zu langsam, kann sein Gegner mit einer Bodentechnik den Kampf beenden.

Deshalb bedeutet „fallen“ nicht „fallen lassen“. Ist der Wurf einmal durchgeführt, hat es keinen Sinn, sich dagegen zu wehren. Der Judoka nutzt die Energie des Wurfes, schlägt mit einer oder beiden Händen laut auf die Matte, um die Energie noch zu verstärken und rollt sich sauber ab. Das Ziel ist, wieder in einen stabilen Stand zu kommen. Wenn der Gegner beim Versuch, einen Hebel- oder Würgegriff anzusetzen, sein Gleichgewicht außer acht lässt, gelingt im nächsten Atemzug eventuell sogar der Konterwurf.

Erst wenn ein Judoka das Fallen und Abrollen perfekt beherrscht, werden die Wurftechniken erlernt.

Die Wurftechniken im Judo

Die Wurftechniken werden in der Zeit als Einsteiger ohne Gegenwehr geübt. In dieser Zeit wird also nicht gekämpft, sondern gemeinsam trainiert. Einer übt das Werfen, der andere das Fallen. Und dann wird gewechselt. Auch dieser Übungen wird man zwar irgendwann müde, aber letztendlich bemerkt man die Verbesserung beider Techniken deutlich. Ein guter Judo-Trainer schafft es, dass diese Übung wie eine Symbiose zweier Körper wirkt. Werfen, Fallen, Werfen, Fallen. Fünfzehnmal in der Minute.

Wenn diese Übungen im Schlaf gelingen, ist es Zeit für die ersten Übungskämpfe, die sogenannten Randoris. Bei einem Randori geht es nicht um Gewinner oder Verlierer, sondern darum, die erlernten Falltechniken und Würfe anzuwenden. Der Judoka lernt, die Energie des Partners zu spüren und zu nutzen.